Heiner Hiltermann, Journalist und Autor
Kambodscha – endlich sehen wir wieder fröhliche Menschen, die ein Lachen herzlich erwidern. Die Märkte brodeln. Mopeds und Fahrräder sind hoch beladen mit allem, was sich handeln lässt. Es wird
gefeilscht, gekauft, gegessen und viel erzählt.
Dabei hätten die Kambodschaner eigentlich wenig zu Lachen: Die Armut ist offensichtlich, viele Häuser sind einfache Bretterverschläge, Menschen leben auf der Strasse, Kinder betteln, schnüffeln
Klebstoff. Aber sie kommunizieren gerne und wenn es wegen mangelnder Sprachkenntnisse (auf beiden Seiten) nicht reicht, dann mit Händen und Füssen und sehr viel Warmherzigkeit. Chet zum Beispiel, 17
Jahre, muss Gäste in den Strassenimbiss ihres Cousins locken. Sie macht das mit viel Empathie und Begeisterung und fröhlichem Lachen, selbst wenn die vorbei flanierenden Touristen nicht ihrem Charme
erliegen. Das allerdings passiert nicht oft. Im Gegenteil, Chet hat schon eine ganze Reihe Stammkunden für ihren Cousin geworben, auch uns. Natürlich kocht der Cousin auch für Vegetarier
fantastisch.