Es ist fast alles Gold, was glänzt…
Jedes kleine Dorf in Thailand hat einen Tempel, ein Kloster, zwei, drei Pagoden. Allein in Chiang Mai, der Metropole im Norden, soll es mehr als 300 Wats geben.
Alle glänzen golden. Ganz besonders jetzt, wo zu Songkran, dem thailändischen Neujahr, alles noch einmal besonders herausgeputzt ist. Auf Prozessionen werden goldene Buddha-Statuen mit Wasser
übergossen. Die Umzüge haben zwar einen religiösen Hintergrund, arten aber schnell in Wasserschlachten aus: Drei Tage lang wird alles, was sich bewegt, mit reichlich Wasser nassgespritzt. Dazu dröhnt
aus großen Boxen Rock und Pop, es wird auf den Straßen getanzt und gefeiert.
Zwar ist tatsächlich nicht alles Gold, was da glänzt, aber doch vieles: Jährlich spenden die Gläubigen mehrere Tonnen Gold für all die Tempel und Figuren. Gold gilt als reinigend und Glück bringend.
Die Spende leisten sich auch die Ärmeren. Das meiste Edelmetall wird am Eingang der Tempel als Blattgold verkauft – echtes Gold in der Größe einer Briefmarke und nur hundertstel Millimeter dick. Das
tragen die Gläubigen auf die Figuren auf, man kann es erkennen, wenn man genau hinschaut!