Vergangener Glanz

Sukhothai ist eine Kleinstadt im Norden Thailands, zwar Hauptort der gleichnamigen Provinz und doch ohne eigenen Bahnanschluss. Der Express von Bangkok nach Chiang Mai donnert zirka 80 Kilometer westlich vorbei. Eine Hauptstraße, an der die meisten Geschäfte liegen, ein täglicher Markt, der sich um die goldglitzernden Pagoden und Tempel im Zentrum schlängelt. Am Stadtrand der Busbahnhof, wie in anderen Kleinstädten auch.
Vor 800 Jahren sah das hier noch ganz anders aus, da war Sukhothai die Hauptstadt des ersten Thai-Königreiches. 120 Jahre lang stand die Stadt im Mittelpunkt, dann übernahm Ayuthaya, weiter südlich gelegen, die Macht. Die Prunkbauten verfielen. Die Ruinen blieben Jahrhunderte sich selbst überlassen, bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit den ersten Restaurierungsarbeiten begonnen wurde. Heute ist die alte Hauptstadt in einen Geschichtspark integriert, der von den alten Wallanlagen und Wassergräben eingegrenzt wird. Mehr als 200 Ruinen, Pagoden, Tempel, Statuen, sind weitläufig verstreut, man kann nur erahnen, wie groß die Stadt war. Über eine lange, steile Treppe aus Bruchsteinen gelangt man zu einer Buddafigur, die auf einen Hügel hoch über dem Tal thront. Bei Sonnenaufgang pilgern Einheimische noch heute zu diesem mystischen Ort und legen ihre Opfergaben nieder.

Text & Fotos: © Copyright Heiner Hiltermann/Melli Fleig